+++Pressemitteilung+++

 Ein historischer Umzug von Flüchtlingen, Gefangenen und Verwundeten erinnerte am 8. Mai an die Ambivalenz des Datums.

8. Mai: Aktionskünstler zogen als Vertriebene durch Berlin / Bilder und Videos ab sofort abrufbar

„Tote mahnen für den Frieden“ hieß das Thema einer ungewöhnlichen und stillen Gedenkveranstaltung zum sechzigsten Jahrestag des Kriegsendes. Rund hundert historisch Kostümierte machten heute die „Stunde Null“ noch einmal lebendig. Auf Krücken, mit Leiter- und Kinderwagen, alten Koffern und einem originalen Pferdegespann zog der Flüchtlingstreck schweigend durch die Berliner Innenstadt. Man sah Großmütter mit Kopftüchern, kleine Mädchen mit Zöpfen oder Männer mit Verbänden - wie Geister aus einer anderen Zeit. Die Passanten zeigten sich meist fasziniert: „Das Beste, was ich heute gesehen habe“, sagte eine wirklich Vertriebene mit Tränen in den Augen.

 Unter reger Aufmerksamkeit der Medien zogen die weißgeschminkten Aktionskünstler vom Checkpoint Charlie zur Siegessäule, um sich auch an der offiziellen Festveranstaltung „Tag für Demokratie“ am Brandenburger Tor zu beteiligen. Dabei gaben sie in- und ausländischen Zeitungs- und TV-Korrespondenten zahlreiche Interviews.

 Veranstalter war die „Aktion GedenkZug“, eine unabhängige Initiative von Studenten und Schauspielschülern. Die Teilnehmer rekrutierten sich aus Freundeskreisen und dem familiären Umfeld. Mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit wollen die Initiatoren zu einem umfassenden und heilenden Gedenken beitragen. Hierzu gehört auch die Erinnerung an das deutsche Leid nach dem Kriegsende: Durch Vertreibung und Kriegsgefangenschaft kamen insgesamt noch über fünf Millionen Menschen ums Leben. Dies kann bei dem Trubel der übrigen Gedenkveranstaltungen leicht vergessen werden.

 
Bilder, Videos und weitere Informationen unter 0173/795 80 99
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